Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Neue Regelungen und Herausforderungen
Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert, doch die Umsetzung gestaltet sich schwieriger als erwartet. Laut einem Bericht von Brisant gibt es keine Geschäfte, die Cannabis verkaufen dürfen; stattdessen können Mitglieder sogenannter "Cannabis Social Clubs" bis zu 50 Gramm pro Monat erhalten. Der Eigenanbau ist ebenfalls unter strengen Auflagen erlaubt, jedoch bleibt der Verkauf weiterhin untersagt.
In diesen Clubs darf jeder Erwachsene Mitglied werden und für den persönlichen Gebrauch anbauen oder kaufen – allerdings nur innerhalb des Vereins ohne Möglichkeit zum Weiterverkauf. Die Bundesregierung plant zwar Modellprojekte mit lizenzierten Geschäften in ausgewählten Regionen, aber wann und ob diese realisiert werden, steht noch nicht fest.
Kritik am aktuellen Gesetz zur Cannabis-Legisierung
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat das neue Gesetz als „Chaosgesetz“ bezeichnet und kritisiert dessen praktische Umsetzung stark. In einem Interview mit der B.Z. – Die Stimme Berlins äußerte er Bedenken darüber, dass Konsumenten durch die unklaren Regelungen gezwungenermaßen auf illegale Märkte zurückgreifen müssen.
Wegner betont zudem das Problem der fehlenden Anlaufstellen für den legalen Kauf von Cannabis zwischen April und Juli - eine Zeitperiode, in welcher laut ihm die organisierte Kriminalität sogar profitieren könnte. Trotz seiner eigenen negativen Erfahrungen mit Cannabis im Jugendalter fordert Wegner eine klarere Politik seitens des Bundes, um sicherzustellen, dass vor allem Jugendschutz gewährleistet wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Obwohl die Teil-Legalisierung ein bedeutender Schritt hin zur Entkriminalisierung des Cannabiskonsums darstellt, werfen sowohl organisatorische als auch gesellschaftliche Fragen nach wie vor große Schatten auf dieses kontrovers diskutierte Thema.