Cannabis-Samen am Kiosk: Ist das legal?
Seit Anfang Mai 2024 können Hobbygärtner in Deutschland Cannabis-Samen an Kiosken und Tankstellen für den Eigenanbau erwerben. Die Leipziger Firma Sanaleo hat mit dem Verkauf begonnen, was zu einer rechtlichen Grauzone führt, da das Cannabis-Gesetz hierzu keine expliziten Regelungen enthält. Derzeit vertreiben etwa 520 Einzelhändler deutschlandweit die Samen des Unternehmens – darunter auch Supermärkte.
Die Nachfrage nach Cannabis-Samen sei seit der Legalisierung stark gestiegen, wie Brancheninsider berichten. Eine Razzia bei einem Start-up aus Norderstedt Ende April zeigt jedoch die Unsicherheiten im Gesetz auf; Pflanzen und Samen wurden beschlagnahmt, weil Hamburg den Verkauf als unzulässig ansieht. Ein Urteil wird mit Spannung erwartet.
Gesundheitsministerium: Anbau von Cannabis ist im Kleingarten verboten – mit dieser Ausnahme
Das Bundesgesundheitsministerium stellt klar: Im Kleingarten darf kein Cannabis angebaut werden, es sei denn, man wohnt dort dauerhaft – was laut Bundeskleingartengesetz selten der Fall ist. Diese Klarstellung war notwendig geworden durch Forderungen des Hanfverbands sowie Missverständnisse bezüglich des neuen Gesetzes zur Teillegalisierung von Cannabis.
Kritik kam vom Deutschen Hanfverband gegenüber dem Bundesverband der Kleingartenvereine wegen ihrer Einschätzung zum Verbot. Historische Ausnahmen gelten nur dann, wenn Lauben vor 1983 bereits zu Wohnzwecken genutzt wurden.
Cannabis: Zwischen Medizin und Droge – Talk am Pfalztheater
Am 3. Juni findet ein brisanter „Talk unter Freunden“ in Kaiserslautern statt unter dem Titel „Cannabis – Medizin und Droge“. Diskutiert wird über die Auswirkungen der Teillegalisierung von Cannabis sowohl für Freizeitkonsumenten als auch Patienten mit Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Krebs.
Trotz Absagen von Polizei und Stadtverwaltung konnten interessante Gäste gewonnen werden: Detlef Placzek vom Landesverband Soziales Mainz sowie Janina Geib vom Westpfalz-Klinikum sind dabei ebenso vertreten wie Ex-Kiffer Carsten Ondreka und Julia Mikulla von der Jugendberatung „Release“.
Cannabis – Bekifft an der Pinne
Cannabiskonsum auf Yachten bleibt trotz Legalisierung heikel. SeaHelp informiert darüber, dass Konsumierende beim Führen eines Bootes dieselben Regeln beachten müssen wie Autofahrer; ab einem THC-Wert von 1 Nanogramm pro Milliliter Blutserum drohen Ordnungswidrigkeiten oder sogar Strafverfahren gemäß §316 StGB (Trunkenheit im Verkehr).
Zudem gilt eine Null-Promillegrenze für Passagierschifffahrt und Gefahrguttransporte auf Binnengewässern genauso wie strenge Alkoholvorschriften allgemein gültig bleiben sollen um Sicherheit auf See zu gewährleisten.
Crimmitschau verbietet das Kiffen in seinen Freibädern
In Crimmitschau wurde beschlossen, dass das Rauchen von Joints in städtischen Freibädern strikt untersagt ist. Obwohl gesetzliche Vorgaben dies schon regeln, sollten Stadträte einen Beschluss fassen, um Badegäste besser schützen zu können, so Schwimmmeister Andreas Meirich, welcher die neue Hausordnung präsentiert hatte, welche nun öffentlich aushängt werde.
Andere Kommunen gehen gelassener damit um, aber hier will man klare Zeichen setzen gegen Drogengebrauch insbesondere dort, wo sich Kinder häufig befinden könnten.